Ich bin die Frau hinter http://www.what-about-my-pencilskirt.com. Ich heiße Constance Grunewald-Petschke, bin 36 Jahre alt, verheiratet und lebe zur Zeit in Istanbul.
1. Warum bist du ins Ausland umgezogen?
Mein Mann wurde im Sommer letzten Jahres von seinem Arbeitgeber hierher entsendet. Für mich als interkulturellen Coach war das eine tolle Gelegenheit, mein Wissen und meine Erfahrungen weiter auszubauen, neue Menschen und inspirierende Orte kennenzulernen und ein wenig die wohltuende Sonne des Südens zu genießen.
2. Woher beziehst du dein Einkommen (Arbeiten? Erzähl uns von deinem Erlebnis)?
Ich bekomme Taschengeld Naja, so ganz falsch ist das leider nicht. Die Entscheidung meinen Mann nach Istanbul zu begleiten, bedeutete für mich auch, dass ich meine finanzielle Unabhängigkeit zunächst einmal aufgeben musste – wie die meisten ExpatPartner. Da aber ein Leben als „Frau von“ für mich nicht denkbar war, habe ich sofort Pläne für meine zukünftige berufliche Entwicklung geschmiedet, wenn auch erst einmal ohne eigenes Einkommen.
Ich habe angefangen, den Blog zu schreiben, der ziemlich schnell wirklich viele Leser bekam. In der deutschsprachigen Expat-Szene gibt es riesigen Nachholbedarf, was das Thema Lebensgestaltung & Karriere für ExpatPartner angeht. Deshalb habe ich Ende letzten Jahres neben dem Blog die gleichnamige Facebook-Gruppe gegründet, die mittlerweile über 60 Mitglieder über den ganzen Erdball zählt. Und im Sommer diesen Jahres bringe ich ein spezielles E-Coachingprogramm für ExpatPartner auf den deutschen Markt.
3. Wie oft kommunizierst du mit deiner Familie und mit deinen Freunden, die noch in Deutschland wohnen? Und wie (Skype, Facebook, usw… )?
Der Großteil unsere Kommunikation läuft natürlich über FaceTime und Skype. Klar, dass ist eine phantastische Möglichkeit um am Leben seiner Lieben in der Ferne teilzuhaben. Mindestens ein Mal die Woche...
4. Was liebst du am meisten in Türkei?
Was ich am meisten an Istanbul mag, ist die wahnsinnige Dynamik dieser Stadt einerseits und die entspannte Ruhe und Gelassenheit andererseits. Eigentlich zunächst ein Widerspruch. Aber hier wird das Leben von genau diesen nebeneinander existierenden Gegensätzen bestimmt, die in jeder Sekunde in jeder Ecke Istanbuls zu finden sind. Großartig!
Was ich darüber hinaus sehr schätze, ist die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Türken. Die Menschen „fühlen“ sich anders an, als in Deutschland, was sich selbst in der Sprache wiederspiegelt.
5. Was ärgert dich am meisten in Türkei?
Was mich manchmal ärgert ist die Qualität der Arbeit, die Gründlichkeit der erbrachten Leistungen. Da muss man häufig Abstriche machen und sollte nicht zu perfektionistisch veranlagt sein. Dafür sind viele Türken allerdings auch große Meister der Improvisation. Egal welches Problem man hat, es gibt immer jemanden, der irgendwo eine Lösung dafür parat hat.
6. Was fehlt dir am meisten?
Eigentlich nur meine Familie und meine Freunde. Und meine geliebten Joggingrunden am Morgen, die sind hier leider mangels Grün und ruhiger Ecken nicht so angenehm. Dafür kann man hier super in der Sonne sitzen.
7. Was hast du getan, um neue Leute zu treffen und dich in dein neues Zuhause zu integrieren?
Naja, und natürlich lerne ich wie besessen Türkisch. Ich befürchte allerdings, dass ich es vor Ende unseres Aufenthaltes nicht mehr auf ein fließendes Level bringen werde. Deshalb ist die Mehrzahl unserer Kontakte auch englischsprachig. Ich nutze vor allem zwei Netzwerke: Internations.org und IPWIN http://www.iwi-tr.org/ipwin. Darüber habe ich schon super viele interessante Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt.
8. Welche Gewohnheit findest du am seltsamsten in deiner Wahlheimat?
Dass es im November und Dezember unmöglich ist, an irgendeinem Büdchen dieser Stadt ein Eis zu finden. Logisch denkt man sich da, ist ja auch Winter. Überraschenderweise sind im Januar – wenn es dann erst richtig kalt wird - plötzlich alle Kioske wieder randvoll mit den leckersten Eis-Variationen...
9. Was ist ein Mythos über deine Wahlheimat?
n.a.
10. Welchen Rat würdest du anderen Expats geben?
Vor allem ExpatPartner sollten schon im Vorab ganz genau wissen, was auf sie zukommt in ihrem Gastland. Man sollte sich Gedanken darüber machen, was man sich eigentlich von dieser Erfahrung erwartet und wie das eigene Leben aussehen wird. Je nach Lebensplanung sollte man nicht vergessen, welche Vor- und Nachteile eine solche Erfahrung für die eigene Karriere mit sich bringt und wie man gegebenenfalls auch im Ausland seine persönlichen Ziele erreicht.
11. Wann und warum hast du dein Blog begonnen?
Als ich am 27. April letzten Jahres jungfräulich wie ich war meinen allerersten Blogpost bei veröffentlichte, hatte ich eine sagenhafte Leserschaft von ganz genau… NULL! Mich selbst mal ausgenommen. Damals ging es mir zunächst darum, meine Gedanken und Gefühle in Bezug auf unsere bevorstehende Auslandsentsendung und das damit verbundene Ablegen meines heißgeliebten Pencilskirts – ein Bild für das Aufgeben meiner finanziellen Unabhängigkeit –zu teilen.
12. Wie ist dein Blog nutzbringend?
Mein Blog möchte all denen Unterstützung bieten, die sich entschieden haben, die Herausforderung einer Auslandentsendung anzunehmen und eine bestimmte Zeit ihres Lebens als ExpatPartner zu verbringen. Insbesondere richtet er sich an mitreisende PartnerInnen, für die eine solche Entscheidung häufig nicht nur den Verlust ihres Jobs im Heimatland bedeutet. Darüber hinaus verlieren sie ja auch einen Teil ihrer finanziellen und emotionalen Unabhängigkeit.
Um ExpatPartnern während ihrer Auslandsentsendung optimal zu unterstützen, habe ich ein E-Coachingprogramm entwickelt, das speziell auf deren besonderen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Im Juni 2014 läuft das Pilotprojekt an. Wer dabei sein möchte: http://www.how-to-create-my-life-abroad.com
Blog What About my Pencilskirt?
Finden Sie mehr heraus, um ein Expat in Türkei zu werden.